Geschichte der FFW Eitting
Aus einem Protokoll vom 5. Januar 1853, das erst vor kurzem beim Umzug der Eittinger Gemeindekanzlei gefunden wurde, geht hervor, daß es bereits vor 1873 in Eitting eine Feuerwehr gegeben haben muß. Damals hatte sich die Gemeinde Eitting entschlossen, eine neue Feuerspritze zu kaufen, weil die alte Spritze schadhaft war. Darum wurde bei der Königlichen Regierung von Oberbayern eine Unterstützung beantragt. Es wird auch ein Feuerhaus erwähnt, welches 1838 erbaut worden ist. Dieses stand vermutlich in der heutigen Blumenstraße. Es gibt keine weiteren Aufzeichnungen mehr aus dieser Zeit, aus denen hervorgehen könnte, ob es damals schon eine organisierte Feuerwehr in Eitting gab. Die sicher nachgewiesene Geschichte der Eittinger Feuerwehr beginnt erst im Jahre 1873. Am 1. Februar 1873 rief der damalige Eittinger Bürgermeister Mayr die Bevölkerung auf, auch eine Feuerwehr zu gründen, da schon in mehreren umliegenden Gemeinden eine solche bestünde. Alle Interessierten hatten sich in eine Liste einzutragen und bei der am 28. Februar 1873 stattfindenden allgemeinen Versammlung im Schulhaus einzufinden. In einem Schreiben der Gemeinde Eitting vom 7. Juli 1873 bat der Bürgermeister darum, daß Mitglieder der Feuerwehr Erding abgeordnet werden sollen, um bereits am Sonntag den 13. Juli 1873 die Eittinger Feuerwehr „einzuführen“. Die Wahl der Vorstandschaft, so dem Protokoll vom 13. Juli 1873 entnommen, ergab Bürgermeister Mayr als Vorstand, Georg Wagner als Hauptmann, Karl Scharl als Kassier und Martin Maier als Schriftführer. Zum Zeugwart wurde Joachim Zehetmair gewählt. Nach der Wahl der Vorstandschaft wurde noch die Satzung der Landesunterstützungskasse bekanntgegeben. Das Bezirksamt schrieb am 17. Juli 1875 an den Vorsitzenden, daß nun bald eine Visitation bevorstünde und aus diesem Grund verstärkt Übungen abzuhalten seien. Mit dem Schreiben vom 2. November 1878 klagte das Bezirksamt darüber, daß das Feuerlöschwesen in Eitting sehr schlecht sei und die vorgegebenen Anordnungen überhaupt keine Beachtung fänden. So sei kein Boote zum Bezirksamt gegangen, in keinem Haus hätten Lichter oder Laternen gebrannt und es sei nicht beachtet worden, daß alle Männer helfen hätten müssen. Bei einem Brand seien die zum Wassertragen angeforderten Personen einfach davongelaufen, anstatt den Brand zu löschen, so das Protokoll. Es sei endlich eine Feuerwehr zu gründen, die auch ordentlich geschult werden müsse und dem Distriktverband anzugliedern sei, forderte das Bezirksamt. Innerhalb von 14 Tagen hätten die Statuten vorzuliegen. Außerdem habe der Bürgermeister sofort für eine bessere Ortsreinheit sowie für bessere Straßen zu sorgen, so Bachmaier vom Bezirksamt weiter. Am 26. November 1878 wurde die Errichtung einer freiwilligen Feuerwehr beschlossen, zum Vorstand hatte man Bürgermeister Adlberger und als Hauptmann Georg Appeck gewählt. Am 26. Oktober 1878 brannte es um 8 Uhr früh beim Wirt Hilger in Eitting. Das Haus, bei „Thuringia“ um 8570 Mark versichert, wurde ein Raub der Flammen. Es wurde angenommen, daß sich das Heu selbst entzündete. Über Brandstiftung bei Wimmer ist am 6. November 1878 aus dem Erdinger Polizeibericht zu erfahren: Vom Dienstmädchen wurden nämlich Zündholzteile, abgebrannter Torf sowie Spanholz gefunden. Mitte Mai 1879 ging in Eitting ein Gerücht um, wonach es beim Anwesen des Gemeinderates Martin Lindhuber bald brennen sollte. Die Gemeinde schrieb daraufhin an das Bezirksamt, daß dies nun zum Anlaß genommen werden könne das gesamte Feuerlöschwesen in Eitting zu verbessern. So sollte die vierrädrige Druckspritze in eine Saug-Druck-Spritze umgebaut werden. Hierzu, so hieß es in dem Schreiben an das Bezirksamt weiter, würden die hierfür erforderlichen Erkenntnisse in Eitting aber noch fehlen. Das Bezirksamt wiederum antwortete, daß für Neuanschaffungen von Geräten die Bezirksverwaltung zuständig sei. Auf jeden Fall sollte mit allen polizeilichen Mitteln dem Brandgerücht um den Gemeinderat Lindhuber nachgegangen werden. Das Bezirksamt rügte bei dieser Gelegenheit die öffentlichen Zustände in Eitting, die sehr schlecht seien und auch die Zusammenarbeit mit den Behörden im Bezirksamt. Die Gendarmerie, so wurde angekündigt, würde künftig auf Eitting ein besonderes Augenmerk haben. Am 5. September 1879 wurde bekantgegeben, daß am 8. September 1879 durch Koschade und Leuten der Feuerwehr Erding die Vorschriften über die Übungen an die Mitglieder der Pflichtfeuerwehr Eitting (eine Freiwillige Feuerwehr bestand zu diesem Zeitpunkt nicht), weitergegeben werden. Weiter heißt es, daß der Bürgermeister dabei für Ruhe und Ordnung zu sorgen habe und auch verantwortlich dafür sei, daß alle Mitglieder der Pflichtfeuerwehr zu erscheinen hätten. Auch müsse in nächster Zeit eine freiwillige Feuerwehr gegründet werden. Bei der Prüfung des Feuerlöschwesens am 19. Mai wurde festgestellt, daß der Zugführer und der Zeugwart eine Lampe bekommen müssen, zu den vorhandenen 150 Meter Hanfschläuchen noch weitere 150 Meter anzuschaffen seien und alle Feuerwehrleute mit Messinghelmen auszustatten seien. Auch an die Steiger müßten Lampen ausgegeben werden. Ferner heißt es in dem Gutachten, daß alle Feuerwehrleute mit dunkelgrünen Joppen mit schwarzen Krägen auszurüsten seien. Ohne diese Kleidung dürfe keines der Mitglieder bei der Feuerwehr sein. Wie als letztes aus den Angaben, der nur spärlich vorhandenen Unterlagen zu erfahren ist, hat am 17. Februar 1907 eine Versammlung stattgefunden, die äußerst schlecht besucht gewesen sein muß und darum wurde beschlossen, alle nicht erschienenen Mitglieder zur Pflichtfeuerwehr zu schicken. Den Unterlagen des Bayer. Staatsarchives ist zu entnehmen, daß Josef Anzinger im Jahre 1922 Georg Eberhart als 1. Kommandanten ablöste. Nach 30-jähriger Dienstzeit trat er 1951 zurück. Im Jahre 1927 feierte die Feuerwehr Eitting ihre 1. Fahnenweihe. Am 23. Dezember 1951 wurde im Gasthaus Maierwirt Johann Hierhager zum neuen Kommandanten und Luitpold Anzinger zum 2. Kommandanten gewählt. Vorstand war damals Bürgermeister Sebastian Kratzer. Am 3. Juni 1952 bekam die Freiwillige Feuerwehr Eitting eine neue Motorspritze, die von Kreisbrandinspektor Döllel offiziell übergeben wurde, wie aus den wenigen Unterlagen zu erfahren ist. Seit dem 5. 7. 1979 wird die Freiwillige Feuerwehr Eitting wie ein Verein geführt, der aus aktiven und passiven Mitgliedern besteht. Zum 1. Vorstand wurde Johann Sergl gewählt, der den Verein bis 1990 führte. Am 20. 11. 1990 wurde Rudolf Brand zum 1. Vorstand gewählt. Im Oktober 1980 wurde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen, das dann am 2. 8. 1981 zusammen mit dem neuen Löschfahrzeug TLF 8 von Pfarrer Michael Stelzer eingeweiht wurde. Das alte Feuerwehrauto wurde an die Freiwillige Feuerwehr Eittingermoos übergeben. Nach den Feierlichkeiten fand das 1. Eittinger Dorffest statt, das seitdem jedes Jahr von der Feuerwehr veranstaltet wird. Vom 23.6. bis 26. 6.1983 feierte die FFW Eitting ihr 110-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe. Der Festzug am Nachmittag wurde leider von einem heftigen Gewitterregen vorzeitig beendet. Die Feuerwehr entwickelte sich seit der Vereinsgründung zu einem lebendigen Verein. Weihnachtsfeier, Spanferkelessen, Vereinsausflüge und natürlich das alljährliche Dorffest gehören zum festen Programm des Feuerwehrvereines. Im Festjahr hat die Freiwillige Feuerwehr 300 Mitglieder, davon sind 60 aktive Feuerwehrmänner. |
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